Beschreibung
Wir sind Radfahrerinnen, wir sind Radfahrer – und wir haben einen Plan. Wir wollen zehn Rettungswagen finanzieren und in die Ukraine bringen. Die Fahrzeuge sollen helfen, Leben zu retten. Und weil wir Radfahrer sind, wollen wir im Juli 2025 mit dem Rad von München nach Lviv in der Westukraine fahren. Die Krankenwagen werden uns als Begleitfahrzeuge unterstützen und im Ziel an die Ukrainer übergeben. Jede Radfahrerin, jeder Radfahrer ist eingeladen, das Projekt zu unterstützen oder uns auf dem Rad zu begleiten.
Ausführliche Informationen zu dem Projekt findet Ihr hier. Dort könnt Ihr auch spenden!
Die Überführung der Krankenwagen möchten wir mit dem Fahrrad begleiten. Wenn es die Situation zulässt auch bis zum Übergabeort Lviv in der Ukraine.
Für die Radtour gibt es zwei Varianten:
a) Chain Reaction - Bikeconvoy als Etappenfahrt mit ca. 200 km pro Tag
b) als offizielles 1200+ Brevet mit einem Zeitlimit von 96:30 h
Streckenbeschreibung (die Kontrollen gelten nur für die Brevet-Version)
1. Etappe: München – Passau, 220 km – 670 Höhenmeter
Vom Start radeln wir durch den Perlacher Forst und hinter Deisenhofen biegen wir links ab Richtung St. Ulrich Kapelle. Jetzt geht es weitgehend flach Richtung Wasserburg, wo wir uns nach 75 km in einem der vielen Café eine Pause gönnen können. Kurz etwas steiler geht es aus Wasserburg heraus und wieder ziemlich eben geht es Mühldorf, Eggenfelden, wo nun einige steilere Auffahrten uns auf dem Weg nach Passau etwas bremsen. Zum Glück sind die Anstiege bis auf den letzten nur kurz.
Die Kontrolle in Passau ist die Shell-Tankstelle (bis 22:00 Uhr geöffnet und bestens sortiert).
2. Etappe: Passau – Linz, 95 km – 200 Höhenmeter
Von Passau aus folgen wir dem Donau-Radweg, fast bretteben, gut ausgebaut nur ab und zu teilen wir uns die Strecke mit dem Autoverkehr. Wer nicht in Passau übernachtet, hat es auch nur mit vereinzelten E-Bike Radlern zu tun, denn die sind ab Nachmittag in den zahlreichen Hotels und Biergärten. So rollen wir dahin und Linz ist schnell erreicht.
3. Etappe: Linz – Wien, 216 km – 500 Höhenmeter
Nach der Kontrolle in Linz überqueren wir die Donau und folgen nun zunächst dem nördlichen Donau Radweg. Auf der anderen Donauseite sehen wir Chemieanlagen aber schon bald rücken die Berge näher an die Donau heran und wir sehen von Ferne das Kloster Melk. Kurz danach erblicken wir einen gewaltigen Felssturz auf der anderen Donauseite, der den südlichen Donau Radweg wohl für längere Zeit unpassierbar macht.
1. 4. Etappe: Wien – Brücke der Freiheit, 56 km – 115 Höhenmeter
Durch den Prater verlassen wir Wien und radeln wieder auf dem nördlichen Radweg Richtung Bratislava. Das zieht sich, bretteben und kilometerlang stur geradeaus.
Bei Schönau fahren wir dann mal ca. 2 km über gutem Schotter, auch zum Schloß Eckartsau geht es unbefestigt, aber auch mit schmalen Rennradreifen ist das kein Problem.
Am Beginn der schönen Fahrradbrücke der Freiheit halten wir zur Kontrolle und radeln dann weiter in die Slowakei.
1. 5. Etappe: Brücke der Freiheit – Prerov, 189 km – 834 Höhenmeter
Jetzt geht es Richtung Norden und immer leicht bergauf. Hinter Sastin-Straze bis Holic wird es auch mal länger steiler, aber niemals 10%.
Kurz hinter Stalica überqueren wir die Grenze zu Tschechien, ohne das irgendein Schild daurauf hinweist.
6. E 6. Etappe: Prerov – Karvina, 113 km - 1032 Höhenmeter
Ab Prerov folgen wir zunächst bis Hranice dem Eurovelo 4 entlang der Becva. Dann wird es ab Hranice nun bis zur polnischen Grenze hügelig, mit Steigungen, die auch mal 10% übersteigen können. Als Entschädigung wird auch die Landschaft abwechlungsreicher und die Orte mit ihren Stadtplätzen laden zum Verweilen ein, z.B. Pribor.
Vor Frydeck-Mistek nimmt der Verkehr deutlich zu, aber die Autofahrer sind sehr rücksichtvoll und kurz danach ist dann Karvina mit seinem schönen Stadtplatz erreicht.
1. 7. Etappe: Karvina – Ausschwitz, 61 km – 200 Höhenmeter
Wir verlassen Karvina und folgen wieder dem EV 4 durch die Wälder und radeln dann hinter Strumien entlang des Jeziroo Sees dahin. Langsam aber sicher nähern wir uns Ausschwitz und die Beklemmung steigt. Zunächst sichten wir die Wachtürme und schauen auf unendliche Baracken bevor wir dann das Brückentor zum Eingang nach Birkenau erreichen.
1. 8. Etappe: Ausschwitz – Krakau, 86 km – 200 Höhenmeter
Entlang der stillgelegten Eisenbahntrasse nach Birkenau geht es nun an Ausschwitz I vorbei.
Nun folgen wir dem EV 4 entlang der Weichsel bis Krakau. Weltkuturhauptstadt 2000 und das erkennt man sofort an den vielen Touristen, aber ein Halt bzw. Übernachtung lohnt auf jeden Fall.
1. 9. Etappe: Krakau – Tarnow: 92 km – 200 Höhenmeter
Mähren ist einfach flach und wenig spektakulär. Die Dörfer eher Trist, dafür sind die Stadtplätze schön herausgeputzt und man fühlt sich fast wie in Italien.
Ab Brzesko radeln wir entlang der Autobahn auf der Servicestraße bis Tarnow und sind wieder von dem Stadtplatz begeistert.
1. 10. Etappe: Tarnow – Przemysl: 157 km – 1428 Höhenmeter
Zunächst geht es flach Richtung Osten weiter. Zum Glück soll der Wind in Mähren zu 90% aus dem Westen kommen.
Hinter Pilzno wartet „endlich“ der erste längere Anstieg auf uns. Fast 10 km geht es mit durchschnittlich 7% zu einem herrlichen Aussichtspunkt hinauf.
In Strzyzow sollten wir uns dann nochmal stärken, denn nun wird es bis Przemysl doch recht wellig. Wir folgen zwar im Wesentlichen der Bundestraße, doch hält sich der Verkehr in Grenzen. Nach 1287 km haben wir dann unser Ziel Przemysl erreicht.
Wissenswertes
Geld: In allen Ländern ist die Kreditkarte gängiges Zahlungsmittel, selbst kleine Bäckereien haben in der Slowakei, Tschechien und Polen Kartenlesegeräte.
Zur Sicherheit hatte ich mir ein wenig polnisches Geld gezogen, aber das war eigentlich unnötig.
Übernachtungen:
Entlang des Donau-Radweges gibt es zahlreiche Unterkünfte, auch für nur eine Nacht.
Da aber Juli Hochsaison ist, sollte man rechtzeitig in booking.com schauen, wo noch Platz ist. Dies gilt vor allen Dingen für Passau und Wien.
In Linz empfiehlt sich das Donauwellen Hotel mit 24h Rezeption, das hat eigentlich immer Zimmer frei.
In der Slowakei, Tschechien und Polen habe ich die Zimmer erst so ca. 2 Stunden vorher gebucht bzw. bin direkt dorthin geradelt. Wahrscheinlich ist es aber sinnvoll, diese doch im Juli schon vorab zu buchen.
Verpflegung:
In allen etwas größeren Ortschaften findet man Einkaufsmöglichkeiten.
Bier ist extrem günstig. Für eine reichhaltige Mahlzeit inklusive Getränke muss man mit ca. 20 € rechnen.
Straßenverhältnisse: Die Straßen sind durchweg in gutem Zustand. Die Autofahrer in der Slowakei, Tschechien und Polen sind äußerst rücksichtvoll. Knappes überholen habe ich nicht erlebt.
Rückfahrt: Für die Rückfahrt mit der Bahn verkehren mehrmals täglich Züge von Przemysl nach Kattowitz/Krakau mit ausreichend Fahrradstellplätzen.
Von Kattowitz aus hat man gute Verbindungen nach Berlin oder Wien mit Fahrradstellplatz.
Von Wien nach München verkehrt der Railjet oder noch günstiger über die Westbahn.
Die Buchung ist kompliziert: In Polen nutzt man die Onlinebuchung über die polnische Bahn.
Die Verbindung von Kattowitz nach Wien kann man über die polnische Bahn oder die österreichische buchen. Allerdings bietet nur die ÖBB auch das Onlinebuchen von Radstellplätzen an.
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